Grünwalder Gesundheitsprodukte

Entwässern

Raus mit dem Wasser aus dem Körper. Aber was hat es mit dem Entwässern wirklich auf sich? Und überhaupt: Welche Rolle spielt Wasser in unserem Körper?

Unser Körper besteht zu fast 70 Prozent aus Wasser — umgerechnet auf einen 70 Kilo schweren Menschen sind das mehr als 35 Liter. Das klingt, als sei es viel, doch die Wahrheit ist: Jeder einzelne Tropfen wird von unserem Organismus exakt bemessen, eingeteilt und über­wacht. Denn ohne Wasser geht nichts: Wir könnten nicht sehen, hören, riechen, fühlen, schmecken; nicht denken oder uns bewegen. Genaugenommen könn­ten unsere Zellen ohne Wasser überhaupt nicht existieren. Als Faustregel gilt: Pro Kilogramm Körpergewicht benötigen wir 30 ml Wasser am Tag. Denn das ent­spricht ziemlich genau der Menge, die wir täglich ausscheiden — über den Atem, als Schweiß, als Stoffwechselprodukt. Bereits ein Defizit von 0,7 Litern bedeutet einen Wassermangel und hat verheerende Fol­gen. Denn: Sobald im Wasserhaushalt ein Ungleichgewicht entsteht, leitet unser Organismus ein Notprogramm ein — das sogenannte Renin-Angiotensin (RA)-Sys­tem. Es weist den Organismus an, Wasser unter allen Bedingungen zurückzuhalten. Die Nieren fahren herunter und schwem­men Giftstoffe nicht mehr ausreichend aus dem Körper; die Gefäße verengen sich und drosseln so die Sauerstoffver­sorgung aller Bereiche, die nicht akut lebenswichtig sind. Gleichzeitig wird der Neurotransmitter Histamin ausgeschüttet, der für eine Umverteilung des noch vor­handenen Wassers im System sorgt.

Warum also Entwässern?

Wasser ist lebensnotwendig für uns, aber zu viel Wasser führt zu Wasserein­lagerungen. Die Beine und unsere Arme schwellen an und unser Gesamtgewicht schnellt ebenso in die Höhe. Wenn sich dann noch Wasseransammlungen etwa im Oberbauch sowie in den Oberarmen abzeichnen, könnte es problematisch werden. Denn — abgesehen davon, dass es auch alles andere als schön aussieht — unsere Herzmuskulatur und der Blutkreis­lauf werden davon negativ beeinflusst. Mit einem überhöhten Blutdruck hat das Herz-Kreislaufsystem eine Menge Arbeit und das führt auf Dauer zu schwerwie­genden Schädigungen. Wie aber wird man das Wasser wieder los, das auf na­türlichem Wege nicht mehr den Körper verlässt? Zuerst ist es wichtig und richtig den Arzt zu konsultieren. Dann gibt es mehrere Möglichkeiten, auf Diuretika (also entwässernde Produkte) zuzugrei­fen — chemische und pflanzliche. Alle chemischen Mittel sind stets verschrei­bungspflichtig und brauchen zwingend regelmäßige Arztkontrollen. Dahinge­gen sind pflanzliche Mittel zwar weniger schnell in der Wirkung, dafür aber auch nebenwirkungsfreier. Spargel und andere sind beispielsweise solche »Mittel« zur Entwässerung.

Schmeckt und wirkt

Wenn Spargelzeit ist, dann merkt es jeder Liebhaber des Gemüses am eigenen Leib: Wer Spargel — Asparagus — zu sich nimmt, der muss auch mit dem Gang zur Toilette vorliebnehmen, denn Spargel wirkt harn­treibend. Grund dafür sind die darin ent­haltenen Saponine. Diese befinden sich primär in dem Wurzelstock der Pflanze. Daher wird diese Wurzel auch im Herbst geerntet, getrocknet und zerkleinert. So verbreitet, findet sie ihren Weg in aller­lei Tees sowie andere Arzneimittel. Allein aber können die Wirkstoffe des Spargels nicht effizient wirken, daher werden bei­spielsweise Petersilie oder auch Brennnes­sel den Teeaufgüssen beigefügt. Wichtig bei jeder Art von Diuretika ist: Entwässern bedeutet auch immer, viel trinken. Hört sich paradox an, ist aber zentral, denn so wird der Stoffwechsel angekurbelt. Und ein funktionierender Stoffwechsel macht den Wassereinlagerungen den Garaus. Weitere pflanzliche Entwässerungsmittel sind Petersilie, Kürbis und Kirsche. Und auch ein Heiltee wie Brennnessel hilft.

Richtig trinken

Entwässern bedeutet aber nicht, das Trinken einzustellen — im Gegenteil. Nur die Kombination von beidem ist hilfreich. Laut Empfehlungen der Deutschen Ge­sellschaft für Ernährung (DGE) sollten Er­wachsene insgesamt pro Tag etwa 2,25 I Flüssigkeit aufnehmen. Dabei entfallen zwei Drittel auf geeignete Getränke und ein Drittel auf feste Nahrung wie Obst, Salat und Milchprodukte. Wem Trinkwasser gut schmeckt, ist im Vorteil. Denn Wassertrinker schaffen es tenden­ziell eher, die empfohlene Trinkmenge von mindestens 1,5 Litern am Tag zu erreichen. Kein Wunder, denn Leitungs­wasser steht fast überall und rund um die Uhr in bester Qualität zur Verfügung. Ernährungswissenschaftler empfehlen Trinkwasser als guten Durstlöscher. Man sollte es über den Tag verteilt regelmä­ßig trinken — am besten pur oder auf­gesprudelt, gemischt mit Säften oder Sirups. Obststückchen — wie eine Zitro­nen-, Orangen- oder auch Apfelscheibe — beleben ein Getränk.

Quelle: OTC & Visite April 2021